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Forschungsprojekte

  1. Soziologie des Konsums und Lebensstandard in Deutschland (2012-2015)
  2. Datenbank Makroindikatoren (2007-2008)
  3. Working Poor in Western Europe (2006-2008)
  4. Macht in Partnerschaften und ihre Zusammenhänge mit Finanzorganisation und Hausarbeitsverteilung (2005-2007)
  5. Die ökonomischen Risiken von Trennung und Scheidung im Ländervergleich (2003-2005)
  6. Wozu Statistik? Antworten aus sozialwissenschaftlichen Fachzeitschriften (2000-)
  7. Ausstiege aus dem unteren Einkommensbereich: Individuelle Aktivitäten, soziale Netzwerke und institutionelle Hilfeangebote (2003-2005)
  8. Soziale Netzwerke und Hilfebeziehungen im unteren Einkommensbereich (2004-2006)
  9. Armut und Lebensstandard: Eine Trendanalyse mit repräsentativen Bevölkerungsumfragen (2002)
  10. Einstellungen zum Wohlfahrtsstaat im europäischen Vergleich (2000-2001)
  11. Wirtschaftliche Folgen von Trennung und Scheidung für Familien (1999-2002)
  12. Wirtschaftliche Folgen von Trennung und Scheidung (1998)
  13. Wohlfahrtsstaatliche Maßnahmen und Einstellungen der Bürger (1998-2000)
  14. Ausgabenbasierte Äquivalenzstrukturen (1997)
  15. Indikatoren für die Wohlfahrtsposition von Haushalten -- Deprivationsbasierte Armutsmaße (1996-2001)
  16. Wohlfahrtsinstitutionen in Bielefeld und ihre Klientel (1993)
  17. Versorgungsstrategien privater Haushalte im unteren Einkommensbereich (1992-95)
  18. Lebenslagen in Bielefeld und Halle an der Saale (1992)
  19. Verbleib in Sozialhilfe? Längsschnittanalyse der Bezugsdauer von Sozialhilfe und Verbesserung der kommunalen Sozialhilfestatistik (1990-91)
  20. Entwicklung eines Qualifizierungsmodells für die Sachbearbeitung in der Druckvorstufe (1991-92)
  21. Langfristige Wirkungen von Arbeitslosigkeit und Krankheit auf den Berufsverlauf. Eine empirische Analyse mit Daten einer Ortskrankenkasse (1989-90)
  22. Analyse von Verlaufsdaten (1981-82)
  23. Die ersten 10 Berufsjahre - Analyse des Prozesses beruflicher Mobilität für den Zeitraum 1960-71 (1980-82)
  24. Bürgererwartungen und Kommunalpolitik (1978-79)
  25. Berufliche, wirtschaftszweig-, tätigkeitsspezifische Verschleißschwerpunkte (1978-79)
  26. Professionelle Sozialisation in der Medizin (1977-78)

Projekt "Soziologie des Konsums und Lebensstandard in Deutschland"

Gefördert aus Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Projektleiter: Prof. Dr. Hans-Jürgen Andreß, Mitarbeiter: Katharina Hörstermann), 2012-2015

Während die Einkommensstruktur in Deutschland relativ ausführlich erforscht ist, gibt es bezüglich der Sozialstruktur der Einkommensverwendung nur wenige, überwiegend unsystematische Untersuchungen. Die Differenzierung ist u. E. insofern bedeutsam, als dass der Konsum vermehrt als geeigneter Wohlstandsindikator verhandelt wird. Das Projekt soll diese Lücke schließen und insbesondere folgende Fragen beantworten: (i) Wie entwickeln sich Sparen und Konsum im Zeitverlauf in Deutschland? (ii) Welchen Lebensstandard können sich Haushalte unterschiedlicher Einkommensbereiche leisten? und (iii) Spiegelt sich die Polarisierung der Einkommen auch in den Ausgaben wieder? Des Weiteren wird mittels einer Kohortenanalyse die Veränderung der Konsumausgaben unter Kontrolle demographischer Veränderungen und sich wandelnder Konsumpräferenzen untersucht. Als Datengrundlage dient dabei überwiegend die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe.

Im Zuge der Untersuchungen zur Konsumungleichheit soll ein Armutsindikator entwickelt werden, der auf der Einkommensverwendung basiert. In Verbindung mit den Ergebnissen von Diskussionsgruppen über ein sozio-kulturelles Existenzminimum soll dieser die sozial-politische Armutsdiskussion und die Debatte um die Höhe von Regelleistungssätzen bereichern.

Weitere Informationen und Veröffentlichungen:

  • Hans-Jürgen Andreß, Katharina Hörstermann (2012): Lebensstandard und Deprivation im Alter in Deutschland – Stand und Entwicklungsperspektiven. Zeitschrift für Sozialreform 58(2): 209-34.

Projekt "Datenbank Makroindikatoren"

Gefördert aus Mitteln des Zentrums für Empirische Wirtschafts- und Sozialforschung (Projektleiter: Prof. Dr. H.J. Andreß, Mitarbeiter: Dr. Ingo Rohlfing, Hawal Shamon), 2007-2008

Empirische Forschungen in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften untersuchen häufig die Handlungen und Einstellungen individueller (Personen) und kollektiver Akteure (Betriebe, Parteien, Gewerkschaften, Organisationen). Das Verhalten der Akteure ist dabei von institutionellen Rahmenbedingungen abhängig, also von formellen und informellen Regeln und Normen. Die institutionellen Rahmenbedingungen sind wiederum historische Konstrukte, die auf frühere Handlungen und Entscheidungen der Akteure zurückgehen. Institutionelle Rahmenbedingungen bestimmen die Anreizstruktur der Handlungssituation. Dabei kann es sich um (lokale, gruppenbezogene) Regeln und Normen im Nahbereich handeln oder auch um (globale, nationale) Regeln und Normen, die die gesamte Gesellschaft betreffen.

Die zu entwickelnde Datenbank soll quantitative Indikatoren für ausgewählte institutionelle Rahmenbedingungen auf nationaler Ebene erfassen (daher die Bezeichnung "Makroindikatoren"). Untersuchungseinheiten sind die in der OECD zusammengeschlossenen Nationalstaaten. Für jeden Indikator soll jeweils eine längere Zeitreihe erstellt werden, die den Zeitraum seit den 1960er Jahren erfasst. Der Oberbegriff "institutionelle Rahmenbedingungen" ist weit gefasst und bedarf im Laufe der Projektarbeiten einer weiteren Eingrenzung. Prinzipiell sind aber alle gesellschaftlichen Subsysteme eingeschlossen: politisches System (inkl. System der sozialen Sicherung), Wirtschaftssystem (inkl. das System der Arbeitsbeziehungen) sowie Institutionen der Zivilgesellschaft (z.B. Familienrecht) und der Kultur (inkl. des Bildungs- und Wissenschaftssystems).

Veröffentlichungen:

  • Ingo Rohlfing (2008): Do you know your data? Criteria for dataset quality. Cologne: Project "Database of Macro Indicators", Working Paper No. 1
  • Ingo Rohlfing: Measuring good governance - comparison of three data sets. Cologne: Project "Database of Macro Indicators", Working Paper No. 2
  • Hawal Shamon, Hans-Jürgen Andreß (2009): Daten über die personelle Einkommensverteilung – Was man beachten sollte. Cologne: Project "Database of Macro Indicators", Working Paper No. 3

Projekt "Working Poor in Western Europe"

Gefördert aus Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Projektleiter: Prof. Dr. H.J. Andreß, Mitarbeiter: Marco Gießelmann, Henning Lohmann), 2006-2008:

Dieses Projekt hat zum Ziel, europäisch vergleichend das Ausmaß und die Struktur von Armut von Erwerbstätigen zu analysieren. Armut von Erwerbstätigen wird dabei als eine mögliche Konsequenz der Umgestaltung sozialer Sicherungssysteme und der Flexibilisierung und Deregulierung von Arbeitsmärkten betrachtet. Die bisherige Forschung bearbeitet das Thema rein deskriptiv oder konzentriert sich auf einzelne Ursachen wie z.B. das Ausmaß von Niedriglohnbeschäftigung. Das geplante Projekt liefert daher zunächst eine umfassende Darstellung der Unterschiede in den länderspezifischen Rahmenbedingungen, um diese als Erklärung für das Ausmaß und die Struktur von Armut von Erwerbstätigen zu verwenden. Fragestellungen, die sich insbesondere auf Deutschland beziehen, werden auf der Basis repräsentativer Längsschnittdaten, dem sozioökonomischen Panel (SOEP); bearbeitet. Für allgemeine internationale Vergleiche werden Analysen auf Basis des europäischen Haushaltspanels (ECHP) durchgeführt. Zusätzlich werden in dem geplanten Projekt Kooperationen mit Forschern aus einer Reihe von europäischen Ländern angestrebt. Diese Experten dienen einerseits als Ansprechpartner für ihr jeweiliges Land, steuern aber andererseits selbst länderspezifische Analysen zum Thema bei.

Weitere Informationen und Veröffentlichungen siehe Projekt-Homepage

Projekt "Macht in Partnerschaften und ihre Zusammenhänge mit Finanzorganisation und Hausarbeitsverteilung"

Gefördert aus Mitteln des Zentrums für Empirische Wirtschafts- und Sozialforschung und des Lehrstuhls für Empirische Sozial- und Wirtschaftsforschung (Projektleiter: Prof. Dr. H.J. Andreß, PD Dr. Ina Grau, Mitarbeiter: Ravena Penning, Andreas Lingnau), 2005-:

Das Projekt beschäftigt sich mit der Machtverteilung zwischen Mann und Frau in Partnerschaften. Theoretische Grundlagen sind ressourcentheoretische und familienökonomische Überlegungen, die Interdependenz- und Investitionstheorie und das Prinzip des geringeren Interesses. Macht wird differenziert in eine strukturelle und eine interaktionistische Komponente. Die Bedeutung der Machtrelationen zwischen den Partnern ergibt sich daraus, dass sie 1. Verhandlungen zwischen Partnern beeinflusst, die sich etwa auf Aufgabenverteilung im Haushalt sowie Geldverwaltung und -verwendung beziehen, und dass sie 2. einen direkten Einfluss auf die Beziehungsqualität und damit indirekt auch auf die Beziehungsstabilität hat. Ziel des Projekts ist es, inhaltliche Zusammenhänge zwischen der Machtverteilung zwischen Mann und Frau und der partnerschaftlichen Finanzorganisation und Hausarbeitsverteilung aufzuzeigen und zu überprüfen. In einem ausführlichen Pretest wurden zunächst die Messinstrumente zur Erfassung der Machtverhältnisse, Geldverwaltung, Geldverwendung und Verteilung von Hausarbeit in der Partnerschaft entwickelt und validiert. Diese Messinstrumente werden dann in der anschließenden Haupterhebung zur Überprüfung der inhaltlichen Zusammenhänge eingesetzt.

Weitere Informationen und Veröffentlichungen siehe Projekt-Homepage

Projekt "Die ökonomischen Risiken von Trennung und Scheidung im Ländervergleich"

Gefördert aus Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Projektleiter: Prof. Dr. H.J. Andreß, Mitarbeiterinnen: Dina Hummelsheim, Barbara Borgloh, Miriam Güllner), 2003-2005:

Es ist anzunehmen, dass die wirtschaftlichen Veränderungen, die Trennung und Scheidung auslösen, ganz erheblich von dem gesellschaftlichen Kontext abhängen, in dem sie stattfinden. Ob und in welcher Weise die beteiligten Personen wirtschaftlich betroffen sind, ist eine Frage der verschiedenen Unterhaltsquellen, auf die im Falle der Auflösung einer Partnerschaft zurückgegriffen werden kann. Drei Sicherungssysteme werden üblicherweise unterschieden: Familie, Markt und Staat, deren spezifische Ausgestaltung und Konfiguration ("welfare mix") je nach nationalem Kontext variiert. Ausgehend von der (sozialpolitischen) Frage, wie sich die wirtschaftlichen Risiken von Trennung und Scheidung absichern lassen, sollen typische Konfigurationen der drei Sicherungssysteme Familie, Markt und Staat in den westlichen Industriestaaten herausgearbeitet werden. Die zentrale Frage wird dabei sein, welches Ausmaß an Autonomie die jeweilige Konfiguration (der jeweilige "Wohlfahrtsmix") den ökonomisch schwächeren Mitgliedern einer Familie bietet. Dies sind in der Mehrzahl der Fälle die Frauen und ihre (abhängigen) Kinder. Auf der Basis einer entsprechenden Ländertypologie sollen dann mit Hilfe verschiedener nationaler Querschnitts- und Paneldaten die wirtschaftlichen Risiken von Trennung und Scheidung abgeschätzt werden.

Weitere Informationen und Veröffentlichungen:

  • Projektantrag.
  • Hans-Jürgen Andreß, Barbara Borgloh, Miriam Bröckel, Marco Giesselmann, Dina Hummelsheim (2006): The economic consequences of partnership dissolution. A comparative analysis of panel studies from five European countries. European Sociological Review 22, 5 (December 2006)
  • Hans-Jürgen Andreß, Dina Hummelsheim (eds.) (forthcoming): When Marriage ends: Economic and social consequences of partnership dissolution. Cheltenham 2008: Edward Elgar

Projekt "Wozu Statistik? Antworten aus sozialwissenschaftlichen Fachzeitschriften"

(Projektleiter: Prof. Dr. H.J. Andreß), 2000-:

In diesem Projekt sollen Forschungsergebnisse aus führenden sozialwissenschaftlichen Fachzeitschriften multimedial aufbereitet werden, so daß sie im Rahmen von Statistik-Veranstaltungen des Grundstudiums verwendet werden können, um Themenblöcke einleitend inhaltlich zu motivieren, um daraus Übungsaufgaben zu konstruieren oder um Anregungen für weitergehende selbständige Analysen der Studierenden geben zu können.

Weitere Informationen und Veröffentlichungen: s. getrennte Homepage des Projektes MME.

Projekt "Ausstiege aus dem unteren Einkommensbereich: Individuelle Aktivitäten, soziale Netzwerke und institutionelle Hilfeangebote"

Gefördert aus Mitteln der Hans-Böckler Stiftung und Mitteln des Zentrums für Empirische Wirtschafts- und Sozialforschung, (Projektleiter: Prof. Dr. H.J. Andreß), 2003-2006:

Das Projekt knüpft an die Armuts- und Reichtumsberichte des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes (DPWV) an, in denen die Anzahl und die sozio-demographische Struktur der von Armut und Unterversorgung betroffenen Personen beschrieben wird. Hier geht es jedoch um die weitergehende Frage, ob und unter welchen Bedingungen es diesen Personen gelingt, ihre Lebenslage zu verbessern. Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses steht das Verhältnis von Eigeninitiative und institutionellem Hilfeangebot. Im einzelnen sollen folgende Fragen untersucht werden: 1. Wie groß ist der Anteil des Personenkreises, der aufgrund seiner faktischen Möglichkeiten zu einem Ausstieg aus Armut und Unterversorgung in der Lage ist? 2. Um welche sozio-demographischen Gruppen handelt es sich hierbei bzw. welche individuellen und sozialen Faktoren begünstigen (bzw. behindern) einen solchen Ausstieg? 3. Welche Rolle spielen hierbei die Aktivitäten des Individuums, sein soziales Netzwerk und das institutionelle Hilfeangebot (Arbeitsamt, Sozialamt, Jugendamt usw.)? Betrachtet wird der gesamte untere Einkommensbereich. Das Verhalten der Individuen wird mit Hilfe repräsentativer Längsschnittdaten, dem sogenannten Niedrigeinkommens-Panel, untersucht.

Weitere Informationen und Veröffentlichungen siehe Projekt-Homepage

Projekt "Soziale Netzwerke und Hilfebeziehungen im unteren Einkommensbereich"

Gefördert aus Mitteln des Lehrstuhls für Empirische Sozial- und Wirtschaftsforschung (Projektleiter: Prof. Dr. H.J. Andreß, Mitarbeiter: Jochen Hirschle), 2004-2006:

Dieses Projekt beschäftigt sich mit den Sozialbeziehungen der von Einkommensarmut betroffenen Personen. Die Sozialbeziehungen interessieren dabei vor allem unter zwei Gesichtspunkten: Zum Einen sind sie ein Gradmesser für die Integration der Individuen in ihr soziales Umfeld und zum Anderen werden ihnen Unterstützungsleistungen zugeschrieben, die bei der Bewältigung von Mangelsituationen (z.B. geringem Einkommen, Erwerbslosigkeit) oder kritischen Lebensereignissen (z.B. Kündigung, Verlust des Lebenspartners) von Bedeutung sein können. In diesem Projekt soll der Versuch unternommen werden, mittels der Daten der Zeitbudgeterhebung des Statistischen Bundesamtes der Frage nachzugehen, ob in Armut lebende oder von Armut bedrohte Personen weniger Kontakte außerhalb ihres eigenes Haushaltes haben und weniger soziale Unterstützung erfahren als andere Personen. Es ist beabsichtigt, beide Zeitbudgeterhebungen des Statistischen Bundesamtes zu verwenden, um sowohl zeitliche Trends abschätzen zu können als auch durch Kumulation der Daten hinreichend hohe Fallzahlen aus dem unteren Einkommensbereich zur Verfügung zu haben.

Veröffentlichungen im Kontext des Projektes: Hirschle, Jochen (2007): Eine unmögliche Liebe. Zur Entstehung intimer Beziehungen. Konstanz: UVK.

Projekt "Armut und Lebensstandard: Eine Trendanalyse mit repräsentativen Bevölkerungsumfragen"

Gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung (Projektleiter: Prof. Dr. H.J. Andreß, Mitarbeiterin: Anne Krüger), 2002:

Der Lebensstandard-Ansatz besteht im wesentlichen aus drei Komponenten: a) aus einer bevölkerungsrepräsentativen Einschätzung der Notwendigkeit bestimmter Dinge und Aktivitäten ("Items"), die den Lebensstandard einer Gesellschaft charakterisieren, b) aus einer bevölkerungsrepräsentativen Erhebung der Verbreitung dieser Items in der Bevölkerung sowie - aufbauend auf diesen Daten - c) aus einer Identifikation der Bevölkerungsgruppen, die sich diese nach allgemeiner Meinung notwendigen Items aus finanziellen Gründen nicht leisten können. Personen, die in diesem Sinne über einen unzureichenden Lebensstandard verfügen, werden als arm im Sinne der Definition des Armuts- und Reichtumsberichtes der Bundesregierung bezeichnet: Danach "gelten die Personen, Familien und Gruppen als arm, die über so geringe (materielle, kulturelle und soziale) Mittel verfügen, daß sie von der Lebensweise ausgeschlossen sind, die in dem Mitgliedstaat, in dem sie leben, als Minimum annehmbar ist." In diesem Projekt geht es um eine Sekundäranalyse dreier Bevölkerungsumfragen (Sozialwissenschaften-Bus, Wohlfahrtssurvey, SOEP) mit abschließender Berichterstellung. Der zu erstellende Bericht soll folgende Themen abdecken:

  1. Was gehört nach Ansicht der Bundesbürger zum notwendigen Lebensstandard?
  2. Wie viele und welche Haushalte können sich diesen Lebensstandard leisten?
  3. Welche Merkmale des Lebensstandards fehlen aus finanziellen Gründen?
  4. Wie viele Personen haben geringe Einkommen und wie viele einen unzureichenden Lebensstandard?
  5. Welche Personengruppen haben einen unzureichenden Lebensstandard?
  6. Welche sozialpolitischen Schlußfolgerungen ergeben sich aus den Ergebnissen?

 

Weitere Informationen und Veröffentlichungen: IV.2002i in Veröffentlichungsliste Andreß.

Projekt "Einstellungen zum Wohlfahrtsstaat im europäischen Vergleich"

Gefördert aus Mitteln der Fritz-Thyssen-Stiftung (Projektleiter: Prof. Dr. H.J. Andreß, Mitarbeiter: Thorsten Heien), 2000-2001:

Unter dem Titel "Einstellungen zum Wohlfahrtsstaat im europäischen Vergleich: Ausgangspunkt oder Hindernis auf dem Weg zu einer Sozialunion" soll in einem Anschlußprojekt die Übertragbarkeit des für die Bundesrepublik Deutschland entwickelten Erklärungsmodells auf andere europäische Länder geprüft werden. Es soll dann dazu genutzt werden, um unterschiedliche Einstellungen gegenüber dem Wohlfahrtsstaat in verschiedenen Ländern im Hinblick auf ihre Konvergenzen und Divergenzen zu untersuchen.

Weitere Informationen und Veröffentlichungen: s. getrennte Homepage des Projektes EWV.

Projekt "Wirtschaftliche Folgen von Trennung und Scheidung für Familien"

Untersuchung im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Projektleiter: Prof. Dr. H.J. Andreß, Mitarbeiterinnen: Barbara Borgloh, Miriam Güllner, Katja Schulte), 1999-2002:

Projektziele: Eine Trennung oder Scheidung bringt oft eine Vielzahl von Problemen für die betroffenen Männer und Frauen mit sich. Neben Streitigkeiten, die das Sorgerecht für eventuell vorhandene gemeinsame Kinder betreffen, sind es insbesondere wirtschaftliche Fragen, die geregelt werden müssen. Das Forschungsprojekt untersucht die diesbezüglichen Regelungen in der Scheidungspraxis und die konkrete wirtschaftliche Lebenslage von Personen nach ihrer Scheidung.

Vorgehensweise: Das Projekt besteht aus insgesamt vier Untersuchungsteilen: 1. eine Sekundäranalyse des Sozio-ökonomischen Panels, 2. Leitfadeninterviews mit Familienrichtern, Scheidungsanwälten und anderen Sachverständigen, 3. eine Repräsentativbefragung geschiedener Personen und 4. die Entwicklung typischer Risikoprofile und eines Maßnahmenkatalogs.

Weitere Informationen und Veröffentlichungen: s. getrennte Homepage des Projektes WTS.

Projekt "Wirtschaftliche Folgen von Trennung und Scheidung"

Gutachten im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Projektleiter: Prof. Dr. H.J. Andreß, Mitarbeiter: Henning Lohmann), 1998:

Projektziele: Gegenstand der Expertise sind die wirtschaftlichen Folgen von Trennung und Scheidung für die gesamte Familie, d.h. für beide Partner sowie die Kinder, wenn solche vorhanden sind. Dabei wird die wirtschaftliche Situation der Kinder in indirekter Weise über die wirtschaftliche Lage des Haushalts erfaßt, in dem sie jeweils (vor und nach der Scheidung) leben. Unterhalts- und sorgerechtliche Fragen werden nur insoweit behandelt, als sie für die wirtschaftliche Lage von Bedeutung sind. Die psychosozialen Folgen von Trennung und Scheidung, insbesondere für die Kinder, sind nicht Thema dieser Expertise. Die Analyse der wirtschaftlichen Folgen konzentriert sich auf eine Untersuchung der Erwerbs-, Einkommens- und Vermögenssituation vor und nach der Scheidung. Anzunehmen ist eine wirtschaftliche Verschlechterung aller Beteiligten, vor allem der Frauen und Kinder. Dabei interessiert insbesondere, ob es sich eher um einen vorübergehenden oder eher um einen dauerhaften Zustand handelt. Daher ist zu prüfen, welche Informationen über die langfristigen wirtschaftlichen Folgen von Trennung und Scheidung vorliegen. Dabei soll auch untersucht werden, welche Strategien die betroffenen Personen wählen, um ihre wirtschaftliche Lage zu verbessern. Hierzu zählen Erwerbsbeteiligung, Inanspruchnahme von Sozialleistungen, aber auch die Wiederheirat. Zur Abschätzung der wirtschaftlichen Folgen von Trennung und Scheidung ist es auch notwendig, die soziodemographische Verteilung der Scheidungsrisiken zu untersuchen, insbesondere nach sozialer Schicht, Einkommen und Bildung, da hiervon sowohl die wirtschaftliche Lage zum Zeitpunkt der Scheidung als auch die möglichen Anpassungsstrategien der Betroffenen, z.B. deren Erwerbsverhalten, abhängen. Schließlich soll die Expertise untersuchen, ob und welche spezifischen politischen Programme es in anderen OECD-Ländern neben Einrichtungen der Sozialhilfe gibt, um die wirtschaftliche Lage von Geschiedenen zu verbessern. Darüber hinaus soll auch geprüft werden, wie die Ergebnisse dieser Expertise oder einer späteren Hauptstudie für die Praxis der Familienberatung genutzt werden können.

Vorgehensweise: Materialiter besteht die Expertise erstens aus einer Auswertung der bundesdeutschen und angloamerikanischen Literatur, zweitens aus einer Sichtung vorhandener Längsschnitt-Datenquellen, die für Sekundäranalysen im Rahmen einer späteren Hauptstudie genutzt werden können, und drittens aus einem Studienentwurf für eine Hauptstudie, in der ggfs. ergänzende eigene Datenerhebungen durchzuführen sind.

Veröffentlichungen: I.2000 und IV.1998a in Veröffentlichungsliste Andreß.

Projekt "Wohlfahrtsstaatliche Maßnahmen und Einstellungen der Bürger"

Gefördert aus Mitteln der Fritz-Thyssen-Stiftung (Projektleiter: Prof. Dr. H.J. Andreß, Mitarbeiter: Thorsten Heien, Dirk Hofäcker), 1998-2000:

Projektziele: In dem Projekt geht es um eine Analyse der Einstellungen der Bundesbürger gegenüber dem Wohlfahrtsstaat. Dabei sollen vor allem zwei Fragen im Mittelpunkt stehen:

  1. In welchem Ausmaß werden welche wohlfahrtsstaatlichen Maßnahmen unterstützt?
  2. Weshalb werden diese Maßnahmen unterstützt?

Ist die Unterstützung dabei eher von kurzfristig orientierten eigenen Interessenerwägungen abhängig, oder spielt die Sozialisation in einem bestimmten politisch-wirtschaftlichen System (soziale Marktwirtschaft, Planwirtschaft) eine entscheidende Rolle? Und was läßt sich daraus für die zukünftige Akzeptanz des Wohlfahrtsstaates ableiten?

Vorgehensweise: Um diesen Fragen nachzuspüren, sollen durch Sekundäranalysen vorliegender Umfragen sowohl die historische Entwicklung der Unterstützungsbereitschaft als auch regionale Unterschiede analysiert werden. Allgemeine Hypothesen werden mit Hilfe von Strukturgleichungsmodellen getestet.

Weitere Informationen und Veröffentlichungen: s. getrennte Homepage des Projektes WME.

Projekt "Ausgabenbasierte Äquivalenzstrukturen"

Gefördert aus Forschungsmitteln der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld (Projektleiter: Prof. Dr. H.J. Andreß), 1997:

Projektziele: Potentiale der Nutzung von Ausgabedaten in der empirischen Armutsforschung. Bedarfsschätzung und Messung von Armut auf der Basis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe.

Veröffentlichungen: III.2001e in Veröffentlichungsliste Andreß. Diplomarbeit Lohmann (1998). Die Arbeit wurde 2000 mit dem Gerhard-Fürst-Preis des Statistischen Bundesamtes ausgezeichnet und in Auszügen veröffentlicht in: Lohmann, Henning (2001): Äquivalenzskalen und haushaltsspezifisches Armutsrisiko. Bedarfsbemessung auf Basis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 1993. Wirtschaft und Statistik 6/2001: 483-493.

Projekt "Indikatoren für die Wohlfahrtsposition von Haushalten -- Deprivationsbasierte Armutsmaße"

Gefördert aus Mitteln des Studienpreises des Marktforschungsinstitutes GFM-Getas/WBA und des Wissenschaftsministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen (Projektleiter: Prof. Dr. H.J. Andreß, Mitarbeiter: Gero Lipsmeier), 1996-2001:

Im Rahmen dieses Forschungsprojektes untersuchen wir verschiedene Möglichkeiten zur Messung des Lebensstandards von Personen und Haushalten mit Mitteln der Umfrageforschung. Unser besonderes Augenmerk gilt dabei der Einsetzbarkeit von unterschiedlichen Maßen für den Lebensstandard für die Erforschung von Armut in entwickelten Gesellschaften. Die bundesdeutsche empirische Armutsforschung hat sich diesbezüglich bislang weitgehend auf die Analyse von Einkommensarmut beschränkt. Diesem Fokus auf die Ressource Einkommen stellt das Forschungsprojekt die Betrachtung des erreichten Lebensstandards nach Einsatz des verfügbaren Einkommens gegenüber. Dabei werden verschiedene Varianten von Deprivationsindizes aufgegriffen, wie sie in einigen europäischen Ländern seit Anfang der 80er Jahre entwickelt wurden. Konkret soll untersucht werden, wie sich aus Umfragedaten zur Verfügbarkeit verschiedener Merkmale des alltäglichen Lebens Indizes zur Messung des erreichten Lebensstandards in Deutschland gewinnen lassen. Mit den für dieses Projekt erhobenen Querschnittsdaten aus einer Einschaltung im Sozialwissenschaftenbus III/96 (n = 3170) sowie Daten des Europäischen Haushaltspanels soll die Übertragbarkeit dieses Ansatzes auf deutsche Verhältnisse untersucht werden. Dabei stehen zunächst Fragen der theoretischen Herleitung sowie nach Validität und Reliabilität unterschiedlicher Lebensstandardmaße im Vordergrund. Ein weiteres zentrales Problem der empirischen Armutsforschung ist die Bestimmung von Mindestniveaus des Lebensstandards, bei deren Unterschreitung Armut diagnostiziert wird. Es soll deshalb ebenfalls untersucht werden, inwieweit die subjektiven Bewertungen zur Bedeutung der erhobenen Lebensstandardmerkmale geeignet sind, um die Festlegung von konkreten Mindestniveaus empirisch zu legitimieren. Schließlich sollen die im Rahmen des Projektes entwickelten Lebensstandardindikatoren für die substantielle Armutsforschung eingesetzt werden. Insbesondere soll untersucht werden, inwieweit verschiedene Indikatoren zu substantiell unterschiedlichen Aussagen über die soziodemographische Verteilung von Armutsrisiken in Deutschland führen.

Weitere Informationen und Veröffentlichungen: s. getrennte Homepage des Projektes WDA.

Projekt "Wohlfahrtsinstitutionen in Bielefeld und ihre Klientel"

Gefördert aus Forschungsmitteln der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld (Projektleiter: Prof. Dr. H.J. Andreß), 1993:

Projektziele und Vorgehensweise: Auf dem theoretischen Hintergrund des Lebenslagenkonzeptes wird die Situation der von Einkommensarmut betroffenen oder bedrohten Haushalte in Bielefeld beschrieben. Es wird hierzu ein standardisierter Fragebogen verwendet, der neben dem Einkommen und demographischen Variablen (Haushaltstyp, Beruf und Bildung etc.) verschiedene Lebenslagenindikatoren für die Bereiche Wohnen, Gesundheit, Belastungen, Schulden, Einschränkungen, subjektive Bewertung, soziale Isolation und Netzwerkhilfe umfaßt, um die Multidimensionalität der Unterversorgung im Armutsbereich zu dokumentieren. Der Zugang zum Forschungsfeld erfolgt über die Mithilfe der verschiedenen sozialen Einrichtungen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, von denen sich 22 Institutionen an dieser Erhebung beteiligen. Die Mitarbeiter in diesen Einrichtungen fungieren als "Vermittler", deren Aufgabe darin besteht, die dort hinterlegten Fragebögen an ihre Klienten zu verteilen. Über dieses Verfahren sind über 800 Haushaltsfragebögen ausgeteilt worden, von denen schließlich 239 in die Analyse einbezogen werden konnten. Die empirische Auswertung orientiert sich an dem angesprochenen Merkmalskatalog. Zunächst wird die Einkommensverteilung und die verschiedenen Einkommensquellen behandelt, dann werden die einkommensschwachen Haushalte an Hand demographischer Merkmale charakterisiert. Ferner werden Benachteiligungen in weiteren Lebensbereichen aufgezeigt und verschiedene armutsrelevante Gruppen und ihre spezifischen Problemlagen beschrieben, wobei die Analyse in einem Deprivationsprofil gipfelt. Die Ergebnisdarstellung erfolgt zumeist in Tabellenform, multivariate Methoden kommen vornehmlich bei der Datenaufbereitung zur Anwendung.

Veröffentlichungen: Diplomarbeit Drücker/Upsing (1993).

Projekt "Versorgungsstrategien privater Haushalte im unteren Einkommensbereich"

Gefördert im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms 185 "Sozialer und politischer Wandel im Zuge der Integration der DDR-Gesellschaft" (Projektleiter: Prof. Dr. H.J. Andreß, Mitarbeiter: Jürgen Göddecke-Stellmann, Gero Lipsmeier, Kurt Salentin, Wolfgang Strengmann), 1992-95:

Projektziele: Ziel dieser empirischen Untersuchung ist ganz allgemein die Deskription und Analyse der Versorgungsstrategien privater Haushalte im unteren Einkommensbereich, d.h. die Frage, wie verschiedene Einkommens- und Versorgungsquellen zur Wohlfahrtssicherung miteinander kombiniert werden. Unter sozialpolitischen Gesichtspunkten interessieren vor allem die Strategien der Haushalte zur Neubalancierung der Haushaltsökonomie unter finanziellen Belastungen sowie die Effekte sozialer Sicherungsleistungen, deren Intention es ist, gerade diese Belastungen auszugleichen. Unter soziologischen Gesichtspunkten interessieren vor allem die sozialstrukturell unterschiedlich verteilten Ressourcen und Optionen, die den Betroffenen bei der Wahl einer optimalen Versorgungsstrategie zur Verfügung stehen. Schließlich geht es um die sozialpsychologischen Folgen unterschiedlicher Grade der Autonomie in der Wahl der Versorgungsstrategien.

Vorgehensweise: Ost-West-vergleichende Sekundäranalysen mit Daten des Sozio-ökonomischen Panels. Repräsentive schriftliche Umfrage in jeweils drei ausgewählten Kommunen Ost- und Westdeutschlands mit Überrepresentation des unteren Einkommensbereiches. Analoge Befragung von Sozialhilfeempfänger-Haushalten. Jeweils 50 Leitfaden-Interviews mit ausgewählten Haushalten in Bielefeld und Halle an der Saale sowie Expertengespräche in beiden Regionen.

Weitere Informationen und Veröffentlichungen: s. getrennte Homepage des Projektes VuE. Diplomarbeiten Lipsmeier (1995), Schulte (1995), Burkatzki (1995), Sievers (1995). Die Arbeit von Schulte wurde 1998 mit dem Forschungspreis der Josef Popper-Nährpflicht-Stiftung ausgezeichnet. Dissertation Salentin (1999).

Projekt "Lebenslagen in Bielefeld und Halle an der Saale"

Gefördert aus Forschungsmitteln der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld (Projektleiter: Prof. Dr. H.J. Andreß), 1992:

Projektziele und Vorgehensweise: Schriftliche Umfrage von Privathaushalten in Bielefeld und Halle an der Saale im Rahmen eines zweisemestrigen empirischen Praktikums. Die Haushalte wurden nach einem Zufallsverfahren aus den Melderegistern beider Kommunen ausgewählt und mit einem ca. 20-seitigen Fragebogen befragt.

Projekt "Verbleib in Sozialhilfe? Längsschnittanalyse der Bezugsdauer von Sozialhilfe und Verbesserung der kommunalen Sozialhilfestatistik"

Gefördert aus Mitteln des Wissenschaftsministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen (Projektleiter: Prof. Dr. H.J. Andreß, Mitarbeiter: Kurt Salentin, Reinhard Samson), 1990-1991:

Projektziele: In Kooperation mit dem Sozialamt der Stadt Bielefeld soll an Hand von Abrechnungsdaten die Bezugsdauer von Sozialhilfe (laufende Hilfe zum Lebensunterhalt) genauer analysiert werden, um Bevölkerungsgruppen mit eher vorübergehender Abhängigkeit von Sozialhilfe von solchen Gruppen zu trennen, die langfristig in Sozialhilfe verbleiben. Eine Schätzung der Abgangsraten aus Sozialhilfe differenziert nach verschiedenen sozialstatistischen Merkmalen soll eine bessere Prognose der Zusammensetzung des Sozialhilfeklientels für die zukünftigen Jahre liefern, als dies mit einer Fortschreibung von Bestandsdaten möglich ist. In diesem Sinne trägt die Untersuchung auch zu einer Verbesserung der kommunalen Planungsinstrumente bei. In einem zweiten Untersuchungsschritt sollen dann die Bedingungen eingehender untersucht werden, die zur erfolgreichen Beendigung der Sozialhilfeabhängigkeit bei einzelnen Personen führen. An Hand der Akten konkreter Einzelfälle sollen eher vorübergehende (transitorische) Sozialhilfekarrieren mit langandauernden Karrieren kontrastiert werden. Die Auswahl dieser Akten geschieht auf der Basis der vorhergehenden Auswertungsschritte: An Hand der Abrechnungsdaten können Personengruppen mit vorübergehender bzw. längerer Bezugsdauer grob eingegrenzt werden. Die Stichprobenauswahl erfolgt dann innerhalb dieser beiden Gruppen nach dem Zufallsprinzip. Schließlich soll im Sinne einer kontinuierlichen kommunalen Sozialberichterstattung geprüft werden, wie die Abrechnungsdaten ergänzt, präzisiert und erweitert werden können, um neben dem primären Verwaltungszweck der Auszahlung von Sozialhilfe auch noch eine kontinuierliche statistische Berichterstattung zu ermöglichen. Welche Merkmale der Aktenanalyse können also problemlos übernommen werden, ohne den eigentlichen Verwaltungszweck (Auszahlung von Sozialhilfe) zu stark zu behindern? Welche Merkmale, die schon routinemäßig erhoben werden, müssen weiter präzisiert oder ggfs. umformuliert werden, um soziologisch bedeutsame Sekundäranalysen zu ermöglichen?

Vorgehensweise: Sekundäranalyse der Abrechnungsdaten (1977 bis 1995) der Sozialhilfeempfänger, die an dem EDV-gesteuerten Zahlbarmachunsverfahren teilnehmen. Aktenerhebung einer geschichten Stichprobe dieses Personenkreises. Modelle zur Analyse von Verlaufsdaten. Kontrastgruppenanalyse.

Veröffentlichungen: III.1992a, 1993a, 1994b, IV.1989a, 1990a, b, c und 1992b in Veröffentlichungsliste Andreß. Diplomarbeiten von Lammer (1996), Moscicka (1997), Stiegemeyer (1997), Golsch (1999), Krüger (1999). Die Arbeit von Golsch wurde 2000 mit dem Forschungspreis der Josef Popper-Nährpflicht-Stiftung ausgezeichnet.

Projekt "Entwicklung eines Qualifizierungsmodells für die Sachbearbeitung in der Druckvorstufe"

Gefördert im Rahmen des Programms "Humanisierung der Arbeit", Beratervertrag mit der Gesellschaft für Industrieforschung in der Druckvorstufe (GID mbH, Herford), 1991-92:

Beratung in Erhebungs- und Auswertungsfragen, Bildungsbedarfsanalyse, Evaluation. Durchführung einer Mitarbeiterbefragung und einer Beobachtungsstudie ausgewählter Sachbearbeiter-Arbeitsplätze.

Projekt "Langfristige Wirkungen von Arbeitslosigkeit und Krankheit auf den Berufsverlauf. Eine empirische Analyse mit Daten einer Ortskrankenkasse"

Gefördert aus Forschungsmitteln der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld (Projektleiter: Prof. Dr. H.J. Andreß), in Kooperation mit dem Sonderforschungsbereich 186, Teilprojekt C 4, Universität Bremen, 1989-90:

Projektziele: An Hand der Berufsverläufe und gemeldeten Arbeitsunfähigkeiten aller am 31.12.1973 gemeldeten männlichen, deutschen Pflichtversicherten der Ortskrankenkasse "Küstenstadt" sollen die dynamischen Interdependenzen von Arbeitslosigkeit und Krankheit untersucht werden. Dabei sollen 1. unbekannte Merkmale (z.B. gesundheitliche Vorbelastungen) kontrolliert werden, 2. die Abhängigkeit von Arbeitslosigkeit (Krankheit) von früheren Arbeitslosigkeiten (Krankheiten) quantifiziert werden und schließlich 3. die gesundheitsbelastenden Effekte von Arbeitslosigkeit bzw. die Verschlechterung der Arbeitsmarktchancen durch Krankheit bestimmt werden.

Vorgehensweise: Sekundäranalyse prozeßproduzierter Daten der AOK "Küstenstadt" (Angaben zum Berufsverlauf aller Versicherten im Zeitraum 1970-78 sowie deren Arbeitsunfähigkeitsmeldungen). Deskription der Verteilung von Arbeitslosigkeit und Krankheit im Lebenslauf. Schätzung der wechselseitigen Effekte von Gesundheit auf Arbeitslosigkeit (und umgekehrt) im Rahmen eines dynamischen Prozeßmodells.

Veröffentlichungen: III.1992c, 1996b und IV.1990e in Veröffentlichungsliste Andreß.

Projekt "Analyse von Verlaufsdaten"

Gefördert aus Forschungsmitteln der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld (Projektleiter: H.J. Andreß), 1981-82:

Projektziel: Entwicklung eines portablen Datenmanagementsystems für Verlaufsdaten.

Veröffentlichungen: IV.1982b in Veröffentlichungsliste Andreß.

Projekt "Die ersten 10 Berufsjahre - Analyse des Prozesses beruflicher Mobilität für den Zeitraum 1960-71"

VASMA-Projekt (Projektleiter: Prof. Dr. W. Müller), Universität Mannheim, Werkauftrag, 1980-82:

Untersuchungsauftrag: Durchführung einer empirischen Untersuchung über Prozesse beruflicher Mobilität in den ersten 10 Berufsjahren

Vorgehensweise: Sekundäranalyse der Mikrozensus-Zusatzerhebung "Berufliche und soziale Umschichtung der Bevölkerung" aus dem Jahre 1971. Log-lineare Modelle für Mobilitätstabellen, Survival Analysis, Clusteranalyse für nicht-metrische Massendaten, stochastische Prozeßmodelle für Verlaufsdaten (Modelle für Übergangsraten).

Veröffentlichungen: I.1984, III.1982a, b, 1983a, 1984c und IV.1982a in Veröffentlichungsliste Andreß.

Projekt "Bürgererwartungen und Kommunalpolitik"

Gefördert mit Mittel des Bundesministeriums für Forschung und Technologie (Projektleiter Prof. Dr. K. O. Hondrich), Universität Frankfurt/Main, 1978-79:

Projektziele: Das allgemeine Ziel des Projektes besteht darin, sowohl die für die Kommunalpolitik relevanten Bedürfnisse, Erwartungen und Verhaltensweisen der Bürger als auch die Einstellungen der lokalen Eliten detailliert zu beschreiben, zu erklären und miteinander zu vergleichen. Als mögliche erklärende Faktoren werden dabei der Blickwinkel und die Aktivitäten der jeweiligen Gegenseite, das tatsächliche und objektiv meßbare Infrastrukturangebot und die Lokalberichterstattung in den Tageszeitungen untersucht. Für die Bürger wie für die Eliten soll darüber hinaus geklärt werden, ob ihre Einstellungen und Prioritätensetzungen stärker von individuellen Merkmalen oder stärker von lokalen Gegebenheiten abhängen.

Vorgehensweise: Im Verlauf des Projektes werden dazu in fünf Städten eine Repräsentativ-Umfrage, eine Befragung der kommunalpolitischen Entscheidungs-Eliten, die Erfassung der infrastrukturellen Versorgungslage und eine Inhaltsanalyse der wichtigsten lokalen Zeitungen durchgeführt. Die beiden Umfragen finden in der Zeit von November 1977 bis zum Januar 1978 statt; die Inhaltsanalyse der Lokalteile der Tageszeitungen umfaßt die Berichterstattung eines Jahres vor diesen Umfragen und wird im Frühjahr 1978 durchgeführt.

Aufgabenbereich als wiss. Mitarbeiter: EDV-Unterstützung und statistische Beratung. Aufbau einer Paneldatei aus zwei Umfragen. Anwendung statistischer Verfahren für Paneldaten (Panel Regressionen, Stabilitätsindizes, Repeated Measurement Modelle).

Projekt "Berufliche, wirtschaftszweig-, tätigkeitsspezifische Verschleißschwerpunkte"

Gefördert von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Unfallforschung (Projektleiter: Prof. Dr. R. Müller), Universität Bremen, Werkauftrag, 1978-79:

Untersuchungsauftrag: Literaturaufarbeitung auf dem Gebiet statistischer Modelle für nominalskalierte Verlaufsdaten. Aufarbeitung und Diskussion vorliegender Programme zur Auswertung qualitativer Verlaufsdaten. Adaption eines vorhandenen Programms. Exemplarische Auswertung des von der Projektgruppe zur Verfügung gestellten Datensatzes.

Vorgehensweise: Sekundäranalyse prozeßproduzierter Daten der AOK Bremerhaven (Stammdaten aller Versicherten im Zeitraum 1970-76 sowie deren Arbeitsunfähigkeitsmeldungen). Integration zweier unterschiedlich strukturierter Massendateien (Verlaufsdaten). Entwicklung statistischer Modelle zur Analyse von Verlaufsdaten.

Veröffentlichungen: IV.1980a, 1980b und 1983a in Veröffentlichungsliste Andreß.

Projekt "Professionelle Sozialisation in der Medizin"

Gefördert mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Projektleiter: Prof. Dr. H.U. Deppe, Prof. Dr. R. van den Bussche), Universität Frankfurt/Main, 1977-78:

Projektziele: Die zentrale Annahme war, daß die strukturellen Bedingungen der Weiterbildung und der ihr nachfolgenden Wartephase in weit stärkerem Maße als die medizinische Ausbildung die Einnahme beruflicher Endpositionen und damit die fachliche und institutionelle Verteilung von Ärzten bestimmen.

Vorgehensweise: Aktenanalyse von Unterlagen einer kassenärztlichen Vereinigung, Erhebung von Daten aus den Krankenhausadreßbüchern, Analyse amtlicher und halbamtlicher Statistiken. Verwaltung umfangreicher Massendaten unterschiedlicher Struktur und unterschiedlichen Aggregationsniveaus. Verwendete statistische Methoden: Kausalmodelle, Clusteranalyse, Zeitreihenanalyse.

Aufgabenbereich als wiss. Mitarbeiter: Beteiligung an allen Stadien des Forschungsprozesses.

Veröffentlichungen: IV.1979a und 1981a in Veröffentlichungsliste Andreß.