Erwerbstätigkeit von Frauen während der Corona-Krise
- LeiterInnen: Dr. Lukas Fervers, Prof. Dr. Marita Jacob (Uni Köln), Prof. Silke Anger (IAB)
- MitarbeiterInnen: Lina Tobler (Uni Köln), Dr. Bernhard Christoph, Veronika Knize (IAB)
- Fördernde Institution: Bundesministerium für Arbeit und Soziales/Fördernetzwerk interdisziplinäre Sozialpolitikforschung
- Laufzeit: September 2020 - August 2021
„Erwerbstätigkeit von Frauen während der Corona-Krise“
Die Corona-Krise hat zu einem erheblichen Rückgang wirtschaftlicher Aktivitäten geführt. Um die Pandemie zu verlangsamen, wurden nicht nur Restaurants und Geschäfte, sondern auch Schulen und Kitas zeitweise geschlossen. Hiervon sind Familien mit Kindern besonders betroffen, da sie die Betreuung der Kinder anderweitig organisieren müssen. Bezahlte Erwerbsarbeit musste zugunsten unbezahlter Arbeit im häuslichen Kontext reduziert werden.
Aus sozialpolitischer Sicht ergeben sich verschiedene Fragestellungen zu den genauen Auswirkungen auf unterschiedliche Personengruppen und zu möglichen politischen Handlungsoptionen.
Das Forschungsprojekt widmet sich deshalb der Frage, inwieweit sich die Zunahme von unbezahlter Arbeit bzw. die Reduzierung bezahlter Erwerbsarbeit zwischen den Geschlechtern unterscheidet und ob bestehende Geschlechterunterschiede durch die Krise weiter verstärkt werden. Merkmalsspezifische Unterschiede innerhalb der Gruppe von Frauen und eine mögliche Zunahme von Ungleichheiten vor allem dort, wo sie vorher besonders ausgeprägt waren, sollen ebenfalls analysiert werden. Auch wird der Frage nachgegangen, wie sich Erwerbsarbeit und unbezahlte Arbeit über die Zeit entwickeln, also ob und wie schnell nach der Lockerung der Beschränkungen eine Rückkehr zum Vorkrisen-Zustand erreicht wird.
Außerdem sollen die Auswirkungen sozialpolitischer Regulierungen, insbesondere die Wiedereröffnung der Schulen und Kitas, auf die Erwerbsarbeit analysiert werden. Von besonderer Bedeutung ist hierbei, ob und wie stark eine Wiedereröffnung den Erholungsprozess beschleunigt.
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) werden diese Fragestellungen mithilfe eines Datensatzes analysiert, der eine am IAB durchgeführte hochfrequente Personenbefragung mit Sozialversicherungsdaten der Befragten verknüpft. Die Daten werden außerdem mit Regionaldaten zur Verfügbarkeit von Kinderbetreuung sowie RKI-Daten zum Infektionsgeschehen kombiniert.