Während es bereits umfassend Studien gibt, die auf deutliche Unterschiede in der Gesundheit abhängig von sozio-ökonomischem Status und Geschlecht hinweisen, gibt es bislang kaum Untersuchungen darüber, ob der Einfluss sozio-ökonomischer Merkmale auf die Gesundheit geschlechtsspezifisch variiert. Eine noch unveröffentlichte Untersuchung der ISS-Forscherin Dina Maskileyson und ihres Kollegen Philipp Lersch (HU Berlin & DIW Berlin) geht dieser Frage nach. Die Autor*innen plädieren für eine systematischere Berücksichtigung der Wechselwirkung zwischen Geschlecht sowie persönlichen Ressourcen und den ökonomischen Ressourcen des Partners (Einkommen und Vermögen) im Haushalt, um die Komplexität sozialer Einflussfaktoren auf die Gesundheit von Männern und Frauen besser zu verstehen.
Die Analyse längsschnittlicher Daten aus drei Beobachtungswellen des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) deutet darauf hin, dass es einen positiven Effekt individueller ökonomischer Ressourcen auf die Gesundheit gibt (wobei Einkommen und Vermögen unabhängig voneinander wirksam sind). Während das Vermögen des Partners für beide Geschlechter gleichermaßen wichtig ist, wirkt sich das Einkommen des Partners nur auf die Gesundheit der Frau aus. Hieraus wird deutlich, wie wichtig eine gemeinsame Betrachtung individueller und partnerschaftlicher Ressourcen ist, um die Wirkung sozialer Einflussfaktoren auf geschlechtsspezifische Unterschiede in der Gesundheit noch besser als bislang zu verstehen.