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Phasen der Integration von Migranten

Leiter: Prof. em. Dr. Jürgen Friedrichs

Mitarbeiter: Dipl. Soz. Sascha Riedel

Fördernde Institution:  Fritz Thyssen-Stiftung

Laufzeit: 01.06.2011 - 31.08.2012

Kooperationen: Prof. em. Dr. Hartmut Esser, Prof. Dr. Frank Kalter, Jennifer Klöckner M.A.

Forschungsbericht - Verläufe der Integration und Identifikationsmuster von Migranten

Der Forschungsbericht zum Projekt: Phasen der Integration von Migranten kann HIER gratis heruntergeladen werden.


Bei Rück- und Nachfragen wenden Sie sich bitte an:

 

Institut für Soziologie und Sozialpsychologie (ISS)
Dipl. Soz. Sascha Riedel
Tel: 0221 470 3943
riedel(at)wiso.uni-koeln.de

Beschreibung des Projektes:

Das Ziel des Forschungsprojektes ist es, den Prozess der Integration von Migranten anhand des klassischen Assimilationsmodells von Esser (1980) zu untersuchen und damit das Modell zu testen. Eine zentrale Annahme dieweitverbreiteten Theorie sieht eine sequentiell ablaufende Eingliederung von Wanderern in vier Dimensionen der Aufnahmegesellschaft vor. Die Phasen der Integration gliedern sich dabei in

  1. das Erlernen der ser Sprache (kognitiv)
  2. die strukturelle Platzierung im Bildungssystem und auf dem Arbeitsmarkt (strukturell)
  3. die Aufnahme interethnischer Kontakte (sozial) und
  4. die emotionale Bindung an das Aufnahmeland (identifikativ).

Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse legen nahe, dass dieser starre zeitliche Ablauf der Eingliederung empirisch problematisch ist, weshalb bereits einige Modifikationen vorgeschlagen wurden (vgl. Portes und Zhou 1993; Kalter 2006; Esser 2008, Riedel 2011). Dieser Diskurs soll durch das Projekt „Phasen der Integration von Migranten“ unterstützt werden.

Das Projekt richtet sich deshalb darauf, herauszufinden wie der Integrationsprozess genau abläuft und welche Zeitspanne die einzelnen Phasen in Anspruch nehmen. Zudem wird überprüft, ob und welche Unterschiede es nach Herkunftsland und kulturellem Hintergrund gibt. In diesem Rahmen werden Einzelinterviews mit Einwanderern aus Russland und der Türkei geführt, da diese Gruppen bedeutsame Größen und unterschiedliche Integrationserfolge aufweisen.

Bei dem gewählten qualitativen Design der Studie wird eine eingehende Analyse an einer kleinen Fallzahl von Befragten durchgeführt. Dieser nicht repräsentative Aufbau gewährt dabei die notwendige Freiheit um einen bislang noch nicht vollständig aufgeklärten Prozess zu entschlüsseln. Aus den Ergebnissen soll schließlich entweder eine Reformulierung der Phasenstruktur oder eine Modifizierung des Indikatorensets zur Messung der Integration resultieren. Besonderes Augenmerk liegt in diesem Zusammenhang auf der Identifikation von Migranten in Deutschland.


Literatur

Esser, Hartmut 1980. Aspekte der Wanderungssoziologie: Assimilationund Integration von Wanderern, ethnischen Gruppen und Minderheiten ; eine handlungstheoretische Analyse. Darmstadt: Luchterhand.

Esser, Hartmut 2008. Assimilation, ethnische Schichtung oder selektive Akkulturation? Neuere Theorien der Eingliederung von Migranten und das Modell der intergenerationalen Integration, in Kalter, Frank (Hg.): Migration und Integration. Wiesbaden: VS Verlag, 81–107.

Kalter, Frank 2006. Auf der Suche nach einer Erklärung für die spezifischen Arbeitsmarktnachteile von Jugendlichen türkischer Herkunft. Zeitschrift für Soziologie 35(2), 144–160.

Portes, A. & Zhou, M. 1993. The New Second Generation: Segmented Assimilation and its Variants. The ANNALS of the American Academy of Political and Social Science 530(1), 74–96.

Riedel, Sascha, 2011: In vier Schritten zur Staatsangehörigkeit? Eine empirische Analyse unter Ausländern. Unveröff. Diplomarbeit. Universität zu Köln: Forschungsinstitut für Soziologie